Wissenschaftsförderung

 

Die wissenschaftliche Forschungsförderung wurde in den 1920er Jahren zum wichtigsten Ziel der International Federation of University Women (IFUW) und ihrer Mitgliedsverbände. Wenn die IFUW weltweit für demokratische, universitäre Koedukation von Männern und Frauen, deren gleichen Zugang zu wissenschaftlichen Ausbildungen und Abschlüssen wie auch für gleiche Entlohnung beider Geschlechter und gleiche Chancen zur Forschung im Hochschulbereich eintrete, müsse sie zuallererst dafür sorgen, dass genügend Frauen im Lehrkörper der Universitäten vertreten seien. Sich in der internationalen Forschung zu beweisen, sei Bedingung dafür, dass Frauen sich gegenüber der männlichen Konkurrenz an den Hochschulen künftig besser behaupten könnten.

 

Die IFUW sah es daher für notwendig an, mehr Forschungsmöglichkeiten für Frauen im Ausland zu schaffen. Nur auf diesem Weg ließe sich die Koedukation von Männern und Frauen an Hochschulen tatsächlich durchsetzen. Und erst dann könnten Frauen als Lehrende und Forschende wie auch als Vorbilder und Förderinnen weiblicher Studierenden wirken.

 

Die ersten internationalen Fellowships und Preisgelder wurden 1922 durch Spenden von Amerikanerinnen und Britinnen möglich. 1928 hatte die IFUW genügend Spendengelder eingeworben, um die ersten Fellowships aus eigenem Stiftungskapital zu finanzieren. Zwischen 1928 and 1941 verlieh die Organisation 35 internationale Jahresstipendien und viele Kurzzeitförderungen und Preise. Ein Großteil dieser Ressourcen kam ab 1933 denjenigen Kolleginnen zugute, die aus Deutschland und seinem wachsenden Machtbereich fliehen mussten.
 

Unter den von der IFUW geförderten Wissenschaftlerinnen befinden sich Hanna Rydh, Leonore Brecher, Berta Karlik, Anne-Marie Du Bois, Luise Lammert, Margarethe Bieber, Dora Ilse, Adelheid Heimann, Betty Heimann, Gertrud Kornfeld, Hedwig Kohn, Auguste Jellinek, Helen Rosenau, Helena von Reybekiel.