Gründerinnen

Mitgliederversammlung der IFUW in Paris, 1922. Mit freundlicher Genehmigung der IFUW, Genf.

 

Die International Federation of Univeristy Women (IFUW) geht auf einen kleinen Kreis von Professorinnen aus Großbritannien und den USA zurück, von denen die meisten auf dieser Fotografie zu sehen sind. Diese entstand anlässlich der zweiten Mitgliederversammlung der IFUW in Paris im Jahr 1922 auf den Treppen der Sorbonne. Teilnehmerinnen aus 17 Nationen gehörten dem Verband zu diesem Zeitpunkt an. Deutsche Akademikerinnen traten dem internationalen Netzwerk 1926 bei.

 

Den Kern des akademischen Netzwerks bildete die lebenslange transatlantische Verbindung zwischen Caroline Spurgeon (Bedford College, London) und Virginia Gildersleeve (Barnard College, New York). Zum engsten angloamerikanischen Kreis der Gründerinnen gehörten die Collegepräsidentinnen Martha Carey Thomas (Bryn Mawr, PA) und Mary Woolley (Mount Holyoke, MA). Auf britischer Seite waren die Medizinerin Winifred Cullis und die Biochemikerin Ida Smedley MacLean von erster Stunde an dabei.

 

Alle Genannten gehörten zu der ersten Generation von Frauen, denen am Ende des 19. oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Sprung in die Hochschullaufbahn gelungen war.

 

Das rasche Wachstum der IFUW kam durch Korrespondenzen der Gründungsmitglieder mit Akademikerinnen anderer Länder wie auch durch gezieltes Reisen zustande. Mariá de Maeztu übernahm die Organisation der Akademikerinnen Spaniens, Anne Amieux und Marguerite Mespoulet wurden in Frankreich, Isabella Grassi in Italien aktiv. Ellen Gleditsch, Eva Ramstedt, Kristine Bonnevie und Karin Kock waren die prominentesten Vertreterinnen Skandinaviens. Elise Richter gründete den österreichischen Verband. In Deutschland engagierten sich Gertrud Bäumer, Elisabeth Altmann-Gottheiner, Marie-Elisabeth Lüders, Rhoda Erdmann und Lise Meitner.