Dr. Leonore (Eleonore) Brecher

Titel: Dr.
Vorname: Leonore (Eleonore)
Name: Brecher
Beruf: Zoologin
Geburtsdatum: 14.10.1886
Geburtsort: Botoșani (Österreich-Ungarn)
Todesdatum: 18.09.1942
Sterbeort: Vernichtungslager Maly Trostenets bei Minsk
Ausbildung: 1906 Matura in Botoșani, Studium (Naturwissenschaften) in Czernowitz, ab ca. 1915 in Wien; 1916 Promotion an der Universität Wien; 1917 Lehramtsprüfung und pädagogisches Probejahr
Beruflicher Werdegang: 1915-1938 (mit Unterbrechungen für Auslandaufenthalte) Biologische Versuchsanstalt der österreichischen Akademie der Wissenschaften; 1923 Habilitationsgesuch an die Universität Wien (1926 aus antisemitischen Gründen abgelehnt); 1923-1924 als Stipendiatin der AAUW für Forschungen an der Universität Rostock; 1926-1928 am Pathologischen Institut der Berliner Universität, arbeitet dort mit der Zoologin Rhoda Erdmann; 1929-1930 mit einem Yarrow Research Fellowship des Girton College am Biomedical Institute der University of Cambridge; 1930 abermals in Rostock, 1931-1932 an der Universität Kiel, bis 1933 unterstützt durch die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler; von November 1933 bis 1938 wieder an der Wiener biologischen Versuchsanstalt; am 13.04.1938 nach dem "Anschluss" Österreichs Berufsverbot; vergebliche Auswanderungsversuche über SPSL, die IFUW und die IFPBW. Ab dem 20.9.1938 verfügte Brecher über ein affidavit in die USA, Pläne der vorübergehenden Emigration nach Großbritannien scheitern; am 14.09.1942 Deportation von Wien in das Vernichtungslager Maly Trostinec bei Minsk, Ermordung am 18.09.1942
Mitgliedschaften: Gründungsmitglied des VAÖ
Biographische Literatur: Wolfgang L. Reiter, Zerstört und vergessen: Die Biologische Versuchsanstalt und ihre Wissenschaftler/innen, in: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 10 (1999) Nr. 4, S. 585-614
Hauptwerke: “Die Puppenfärbungen des Kohlweisslings, Pieris brassicae”, in: Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen 50, Nr. 1 (1922), S. 1–2: 41–78; “Die Anpassung der Puppen durch das Raupenauge,” Archiv für mikroskopische Anatomie und Entwicklungsmechanik 102, Nr. 4 (1924), S. 501–16; “Pigmentbildung bei Wirbellosen und Wirbeltieren", in: Wilhelm Junk (Hg.), Tabulae Biologicae, Bd. 16, S. 140-161 (Den Haag: Junk, 1938)
Links: [Yad Vashem, the Central Database of Shoah Victims' Names](http://db.yadvashem.org/names/nameDetails.html?itemId=4930441&language=de) [Anzeiger 1919, Akademie der Wissenschaften in Wien](http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/AAWW_56_0001-0366.pdf) [Klaus Taschwer, Andenken an eine völlig vergessene Forscherin, in: derstandard.at (23.09.2012)](http://derstandard.at/1348283731761/Andenken-an-eine-voellig-vergessene-Forscherin)